17.04.2023

Schreiben: Papier für Füller, Kugelschreiber und Co.

Papier ist nicht gleich Papier. Es gibt unzählige verschiede Sorten für die unterschiedlichsten Anwendungszwecke. Wir haben uns die verschiedenen Schreibpapiere einmal genauer angeschaut. Was hat es mit Grammatur, Opazität oder Weißgrad auf sich? Was macht ein gutes Füller Papier aus und warum ist bei Papier für Kugelschreiber fast alles möglich? Wir verraten es Ihnen.

Papiereigenschaften im Überblick

Wussten Sie, dass es etwa 3.000 Sorten Papier gibt? Die Unterschiede liegen vor allem in den verwendeten Ausgangsmaterialien, der Herstellungsart und dem Verwendungszweck. Auch die Herkunft eines Papiers spielt bei der Unterscheidung eine Rolle. All das sagt jedoch nichts über die Papierqualität aus oder darüber, wie es sich darauf schreiben lässt. Dafür müssen wir uns näher mit Grammatur, Farbe (Weißgrad) und Opazität des Papiers beschäftigen.

Sechs verschiedene Schreibblöcke von Rössler wurden dicht an dicht, neben und übereinander arrangiert, so dass sie die gesamte Fläche des Bildes bedecken. In der linken oberen Hälfte liegt eine schwarz-weiße Feder. Foto: Johanna Rundel
Welcher Block darf es sein? Die Auswahl an Schreibpapieren ist riesig!

Grammatur

Das Flächengewicht, auch Grammatur genannt, wird in Gramm pro Quadratmeter (g/m2) angegeben. Kopier- und Druckerpapier beispielsweise hat eine Grammatur von 80 g/m2. Ein DIN A4-Blatt wiegt damit fünf Gramm. Verwenden Sie also drei Bögen Papier und einen Briefumschlag kommen Sie auf etwa 20 Gramm. Das entspricht beim Porto einem Standardbrief.

Die Grammatur spielt aber nicht nur beim Versand eine Rolle. Mit dem Flächengewicht können Sie auch die Festigkeit von Papier beurteilen. Papier mit geringer Grammatur knickt oder reißt zum Beispiel leichter. Auch für doppelseitige Beschriftung oder um ein Durchscheinen der Tinte zu verhindern, muss das Papier ein gewisses Flächengewicht aufweisen. Wir von Büro Mohr empfehlen Ihnen deshalb für handschriftliche Texte mit einem Füller Papier mit einer Grammatur von mindestens 90 g/m2 bis 110 g/m2.

Auf einem hellgrauen Untergrund liegen verschiedene Letterpress-Grußkarten in verschiedenen Grüntönen von Rössler. Daneben sieht man ein mit Jutefaden zusammengebundenes Bündel Grußkarten aus Naturpapier. Drumherum sind ein silberner Kugelschreiber, eine Rolle schwarzes Washitape mit weißen Punkten, sowie ein weiteres Bündel mit Briefumschlägen zu sehen. Aus der linken oberen Ecke des Bildes ragen die Blätter einer Zimmerpflanze ins Bild. Foto: Johanna Rundel
Post- und Grußkarten haben mit 200 bis 300 g/m² eine hohe Grammatur.

Papierstärke:

Die Papierstärke beschreibt die Dicke eines Papiers. Sie ist ausschlaggebend für die "Griffigkeit" und wird in Millimeter oder Mikrometer (µ) angegeben. Mit bloßem Auge lässt sich die Papierstärke meist nicht erkennen. Aber vergleichen Sie doch mal normales Druckerpapier mit seinen etwa 0,1 Millimetern mit richtigem Brief- oder Kanzleipapier. Sie werden merken, dass sich letzteres wesentlich "griffiger" anfühlt und viel hochwertiger wirkt.

Achtung: Mit der Papierstärke steigt automatisch auch die Grammatur. Das sollten Sie beim Postversand im Hinterkopf behalten und den Brief vor dem Abschicken sicherheitshalber noch einmal wiegen.

Unser Tipp: Berechnen Sie das Gewicht Ihres Papieres ganz einfach online mit einem Papiergewicht-Rechner.

Opazität

Neben der Grammatur entscheidet auch die Opazität, also die Lichtdurchlässigkeit eines Papieres darüber, wie "blickdicht" es ist und ob die Tinte durchscheint oder nicht. Die Skala reicht von komplett durchsichtig (0%) bis komplett undurchsichtig (100%). Für eine beidseitige Verwendung sollte die Opazität bei mindestens 80% liegen. Wollen Sie das Papier mit Tinte, also einem Füller oder Tintenroller beschriften, sollte das Schreibpapier mindestens zu 90% lichtundurchlässig sein.

Weißgrad:

Der Weißgrad von Papier wird mit dem ISO- (International Organization for Standardization) oder CIE-Wert (Commission Internationale de l’Éclairage – frz.: die "Internationale Beleuchtungskommission") bestimmt. Die Werte geben an, wie stark Licht von der Papieroberfläche reflektiert wird. Je höher der Wert ist, desto weißer wirkt das Papier.

Fünf verschiedene Schreibpapiere von Rössler wurden überlappend aufeinandergelegt, sodass die unterschiedlichen Weißgrade erkennbar sind. Von links ragt ein hellgrüner Füller ins Bild. Darüber liegt ein schwarz-weißes Washitape. Foto: Johanna Rundel
Ein direkter Vergleich zeigt die Nuancen verschiedener Weißgrade.

Papier kann mithilfe des Weißgrads in verschiedene Klassen eingeordnet werden. Je höher der Wert, desto weißer und hochwertiger wirkend ist das Papier.

Gut zu wissen: Natürlich bedingen sich all diese Faktoren gegenseitig. Papier mit einer hohen Grammatur ist automatisch weniger durchsichtig und hat somit auch eine höhere Opazität.

Worauf sollten Sie bei Schreibpapier achten?

Manche Beschichtungen verbessern die Papiereigenschaften für Druckerzeugnisse, erschweren jedoch das Schreiben mit Füller und Tinte. Schreibpapiere sollten deshalb zwar imprägniert, aber nicht beschichtet (gestrichen) sein. Vorteilhaft zum Handschreiben ist außerdem eine eher matte und geschlossene Oberfläche.

Alles weitere hängt vom gewünschten Einsatzzweck ab. So eignet sich unveredeltes Naturpapier sowie Recyclingpapier gut für den täglichen Gebrauch, zum Beispiel im Büro oder Homeoffice. Bei offiziellen Geschäftsbriefen oder Verträgen wählen Sie lieber ein hochwertigeres Papier mit entsprechend höherer Grammatur und mehr "Griffigkeit".

Unser Tipp: Nutzen Sie im Büro für Notizen und Mitschriften in Besprechungen, Workshops oder Telefonaten klassische Notizblöcke, Zettel oder Hefte mit glattem Papier und hoher Opazität. Auf diesen gleiten Füller und Fineliner sehr gut, scheinen nicht durch und für den häufigen Gebrauch stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Auf einem hellgrauen Untergrund liegen ein hellblaues Journal und ein Notizblock aus Kraftpapier von Rössler. Auf dem Journal ist eine Vespa abgebildet. Auf dem Block steht in goldener Schrift „notes & more notes“. Auf dem Journal liegt eine schwarze Brille. Drumherum sind mehrere weiße Notizzettel verteilt. Der dazugehörige mintfarbene Zettelkasten ist darüber zu sehen. Foto: Johanna Rundel
Achten Sie auch bei Notizbüchern und Journals auf eine gute Papierqualität. Sie sind schließlich täglich im Einsatz.

Schreibpapiere für besondere Anlässe

Exklusive Schreibpapiere sind optimal für besondere Texte und wichtige Botschaften geeignet. Auf Premiumpapier zeigt sich die Tinte in klaren Linien und starkem Kontrast. Bei manchen Papieren entsteht durch den Herstellungsprozess eine strukturierte Seite, deren feine Linien als Hilfslinien genutzt werden können.

Wenn Sie noch eine Qualitäts-Schippe drauflegen wollen, wählen Sie echtes Büttenpapier. Es ist eines der hochwertigsten Schreib- und Künstlerpapiere. Bütten ist sehr weich, extrem altersbeständig und die spezielle, organische Struktur mit dem unregelmäßigen, "gerissenen" Rand gibt Kunstwerken und Schriftstücken einen edlen Rahmen. Dieses Papier ist deshalb die richtige Wahl für ganz besondere Anlässe, wie Hochzeitseinladungen, Taufkarten oder Jubiläumsglückwünsche.

Wollen Sie Büttenpapier mit Tinte beschreiben, achten Sie auf eine ordentlich geglättete und verleimte Oberfläche. Wenn Sie mehr über Büttenpapier erfahren wollen, lesen Sie gerne unseren Beitrag "So wird Büttenpapier hergestellt".

Unser Tipp: Wie lange soll das Schriftstück aufbewahrt werden? Achten Sie bei der Auswahl des Schreibpapiers, besonders bei wichtigen Dokumenten oder Urkunden, auf die Altersbeständigkeit. Je hochwertiger das Papier, desto besser wird es altern.

Es ist ein Ausschnitt einer schwarzen Mappe zu sehen, in der Bütten-Briefpapier und Butten-Umschläge von Rössler stecken. Auf dem Stapel mit Umschlägen liegt ein hellgrüner Füller. In der rechten oberen Ecke ragen ein paar Blätter einer Zimmerpflanze ins Bild. Foto: Johanna Rundel
Das Büttenpapier von Rössler wird in Deutschland hergestellt, der Rand von Hand gerissen.

Welcher Stift schreibt auf welchem Papier am besten?

Nicht auf jedem Papier lässt sich mit Tinte und Co. gut schreiben. Manchmal trocknet sie schlecht, weil das Papier beschichtet ist. Manchmal verläuft die Tinte, weil das Papier zu saugstark und faserig ist. Welcher Stift für welches Papier geeignet ist, hängt daher immer von den Eigenschaften des jeweiligen Papieres in Kombination mit den Eigenschaften des jeweiligen Schreibgerätes ab.

Auf welchem Papier schreibt ein Füller am besten?

Soll ein Papier mit Füller beschrieben werden, muss die Tinte schnell einziehen können, ohne zu verlaufen. So verwischt nichts und es entstehen keine langen Trockenzeiten. Auf gestrichenem Papier bleibt Tinte "stehen" – also trocknet nicht richtig ab. Auf sehr faserigem und/oder saugstarken Papier "blutet" die Tinte aus. Was für den Füller gilt, trifft meist auch auf Tintenroller zu. Am besten Sie probieren verschiedene Stift-Papier-Kombinationen aus, bis Sie die passende für Ihre Korrespondenz gefunden haben.

Unser Tipp: Sie möchten mehr erfahren über das Schreibgerät Füller und seine Eigenschaften? Dann lesen Sie unseren Artikel "Füller und Füllfederhalter: Der große Guide".

Auf einem Bogen Briefpapier mit buntem Blumenmuster von Rössler liegt ein hellgrüner Füller. Foto: Johanna Rundel
Testen Sie mit einer Schreibprobe, ob Ihr Lieblingsstift und -papier zusammenpassen.

Auf welchem Papier schreibt ein Kugelschreiber am besten?

Der Kugelschreiber ist ein echtes Allroundtalent und schreibt auf nahezu jeder Oberfläche. Da keine Tinte verwendet wird, eignet er sich, im Gegensatz zu Füller und Tintenroller, auch für faserige und saugstarke Papiere und das Geschriebene ist sofort trocken.

Auch feuchtes Papier macht einem Kugelschreiber wenig aus. Allerdings müssen Sie beim Schreiben fester aufdrücken, weshalb er bei dünneren oder sehr weichen Papieren gerne mal durchdrückt.

Füller auf Papier: Darum sollten Sie mehr mit der Hand schreiben

Die meisten Menschen schreiben nur noch selten mit der Hand. Längst haben Tastaturen, Touchscreens und Displays, Papier und Stift aus dem Alltag verdrängt. Dabei ist es sogar wissenschaftlich erwiesen, dass Schreiben per Hand unser Gehirn ganzheitlich aktiviert, unsere motorischen Fähigkeiten fördert, das Erinnerungsvermögen verstärkt und die Kreativität anregt!

Handgeschriebene Briefe oder Grußkarten sind heute eine echte Rarität – und deshalb etwas ganz Besonderes! Wenn Sie also jemandem besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen wollen, schicken Sie ihr oder ihm analoge Post. Schreiben Sie mit einem Füller und Tinte auf schönem Briefpapier oder suchen Sie eine individuelle Grußkarte aus, die perfekt zur Empfängerin oder Empfänger passt.

Auf einem hellgrauen Untergrund liegt ein mit Jutefaden zusammengebundenes Bündel Grußkarten aus Naturpapier von Rössler. Darauf ist ein schwarzer Schmetterling zu sehen. Foto: Johanna Rundel
Eine handgeschriebene Glückwunschkarte ist etwas ganz Besonderes.
Auf einem hellgrauen Untergrund liegen ein Notizheft mit Blumen  sowie eine rosa Sammelmappe von Rössler. Die Mappe ist leicht geöffnet und man sieht verschiedene Schreibpapiere herausschauen. Auf dem Heft liegt ein hellgrüner Füller. Im Hintergrund ist eine Zimmerpflanze zu sehen. Foto: Johanna Rundel
Schreibpapier bewahren Sie am besten liegend auf, zum Beispiel in einer Sammelmappe.

DIY-Video: Grußkarte zum Jubiläum gestalten

Video Vorschaubild

Füller, Papier, Kugelschreiber – bekommen Sie bei uns!

Ob lose Papierbögen, Schreibblock, Skizzen- oder Tagebuch – Kommen Sie doch gerne mal in unserem Geschäft in Naila vorbei und machen Sie vor Ort eine Schreibprobe. Wie gleitet Ihr Schreibgerät über die verschiedenen Papiere? Verläuft die Tinte oder ist die Schrift klar und deutlich erkennbar? Wir von Büro Mohr beraten Sie gerne in allen Fragen rund um Schreibgerät und -papier und freuen uns auf Ihren Besuch!